Nikon Objektivbezeichnungen

Moderne Nikon Objektive verfügen über eine Vielzahl von Technologien und Sonderfunktionen.

Vom optischen Bildstabilisator bis zur elektromagnetischen Blendensteuerung unterscheiden sich die Objektive und Generationen und sind trotz einheitlichem Objektivanschluss mit F-Bajonett nicht mit allen Kamera-Generationen kompatibel.

Diesen Beitrag teilen:

AF, AF-S, AF-P

Objektive, die mit automatischer Scharfstellung - also einem Autofokussystem - ausgestattet sind, werden entsprechend gekennzeichnet.

Nikon AF-Objektive sind seit rund 1985 auf dem Markt. Damals war es üblich, den Autofokus-Antriebsmotor, der die Linsen in Bewegung brachte, ins Kameragehäuse zu integrieren. Eine mechanische Kupplung am Bajonett überträgt bei AF Objektiven den Antrieb vom Gehäuse auf das Objektiv. Einsteigermodelle der Nikon D3XXX und D5XXX Serie können mit diesen Objektiven nur manuell betrieben werden. Es muss von Hand fokussiert werden.

AF-S Objektive hingegen verfügen über einen eigenen Motor-Antrieb. Sie sind unabhängig von der mechanischen Übertragung und besitzen dafür zusätzlich elektronische Kontakte. Digitale Spiegelreflexkameras wie die Nikon D3400, D5600 und ältere Modelle der D5XXX, D3XX, D40/60, haben keinen kameraeigenen Motor und setzen für einen Autofokus-Betrieb einen objektiv eigenen Motor voraus.

AF-P Objektive sind mit einem neuen Stepping-Motor ausgestattet, der eine verbesserte Nachführung im Live View Betrieb und bei Videoaufnahmen ermöglicht. Mit älteren Kameras wird der AF-P Betrieb nicht unterstützt.

SWM Silent-Wave-Motor

Die AF-S-Technologie von Nikon ist ein weiterer Grund dafür, dass so viele professionelle Fotografen auf NIKKOR-Teleobjektive vertrauen. AF-S-NIKKOR-Objektive nutzen den SWM (Silent-Wave-Motor) von Nikon, der »wandernde Wellen« zur optischen Fokussierung in Rotationsenergie umwandelt. Dies ermöglicht ein weiches und dabei äusserst präzises und leises Scharfstellen.

IF - Innenfokussierung

Stelle dir vor, du könntest ein Objektiv scharfstellen, ohne dass es seine Grösse ändert. Genau dies ermöglicht die IF-Technologie von Nikon. Alle internen optischen Bewegungen werden auf das Innere der nicht ausfahrbaren Objektivfassung beschränkt. Dies ermöglicht einen kompakteren und leichteren Aufbau sowie eine geringere Naheinstellgrenze.

Darüber hinaus wird auch eine kleinere und leichtere Linsengruppe zur Fokussierung für schnelleres Scharfstellen verwendet. Das IF-System findet in den meisten NIKKOR-Teleobjektiven und einigen NIKKOR- Zoomobjektiven Anwendung.

N - Nanokristallvergütung

Bei der Nanokristallvergütung handelt es sich um eine Antireflexbeschichtung, die im Zuge der Entwicklung der NSR- Halbleiter-Fertigungsgeräteserie (Nikon Step and Repeat) entstand. Sie beseitigt interne Reflexionen bei Linsen über einen grossen Wellenlängenbereich hinweg praktisch völlig und ist besonders zur Reduzierung von bei Superweitwinkelobjektiven auftretenden Geisterbildern und Streulichtreflexen geeignet. Bei der Nanokristallvergütung finden mehrere Schichten der herausragenden Beschichtungsmaterialien mit besonders niedrigem Brechungsindex von Nikon Anwendung, die äusserst feine Kristallpartikel im Nanobereich (ein Nanometer entspricht dem millionsten Teil eines Millimeters) enthalten. Nikon wendet diese Beschichtungstechnologie nun als Weltneuheit auf eine breite Palette von Objektiven für optische Verbraucherprodukte an.

VR - Bildstabilisator

Dieser innovative VR-Bildstabilisator verhindert Verwackelungsunschärfe und ermöglicht bis zu drei Blendenstufen (dem achtfachen entsprechende längere Belichtungszeiten). Das Ergebnis sind verwackelungsfreie Freihandaufnahmen in der Dämmerung oder bei Nacht, oder in schlecht beleuchteten Innenräumen. Der VR-Bildstabilisator erkennt automatisch, wenn der Fotograf die Kamera schwenkt – ohne, dass hierfür ein spezieller Modus erforderlich wäre.

Das Kürzel VR bedeutet übrigens Vibration Reduction, also Vibrations-Reduzierung.

ED-Glas – wesentliches Element für NIKKOR-Teleobjektive

Nikon hat ED-Glas (Extra-low Dispersion, besonders niedrige Dispersion) mit dem Ziel entwickelt, die Produktion von Objektiven mit erstklassiger Schärfe und Farbkorrektur durch Minimierung von Farbfehlern zu ermöglichen.
Einfach ausgedrückt handelt es sich bei den Farbfehlern um eine Art von Bild- und Farbstreuung, die entsteht, wenn sich Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge durch optisches Glas bewegen. In der Vergangenheit waren zur Korrektur dieses Problems für Teleobjektive spezielle optische Linsen erforderlich, die anomale Dispersionseigenschaften aufwiesen, insbesondere Kalziumfluoridkristalle. Fluorid ist jedoch relativ instabil und reagiert auf Temperaturschwankungen, was sich durch Änderung des Brechungsindexes des Objektivs negativ auf die Fokussierung auswirken kann.

Daher haben Entwickler und Ingenieure bei Nikon in gemeinsamen Anstrengungen das ED-Glas entwickelt, das alle Vorteile, jedoch keinen der Nachteile von kalziumfluoridbasiertem Glas aufweist. Infolge dieser Innovation hat Nikon mehrere Arten von ED-Glas für unterschiedliche Objektive entwickelt.

Sie zeichnen sich selbst bei grössten Blendeneinstellungen durch eine erstaunliche Schärfe und einen hervorragenden Kontrast aus. Somit stellen NIKKOR-Objektive der ED-Serie einen Beleg für die überragende Bedeutung von Nikon bei der Innovation und Leistungssteigerung von Objektiven dar.

M/A-Modus

AF-S-NIKKOR-Objektive weisen den Nikon-exklusiven M/A-Modus auf, mit dem praktisch verzögerungsfrei zwischen automatischem und manuellem Scharfstellen gewechselt werden kann – selbst im Autofokusbetrieb und unabhängig vom verwendeten AF-Modus.

A/M-Modus (Autofokus mit Priorität der manuellen Scharfeinstellung, AF-Modus)
Ein »Autofokus«-Modus, der die Empfindlichkeit der manuellen Scharfeinstellung reduziert, um ein unerwartetes Umschalten von Autofokus auf manuelle Scharfeinstellung zu verhindern.

A-M-Umschalter

Ein Element, das den Fokussierring während des Autofokus sperrt und dadurch ein ähnliches Verhalten wie bei Objektiven mit manueller Fokussierung ermöglicht, wenn der Fokussierring gedreht wird. Die Fokussierringe am AF-S DX NIKKOR 18-55 mm 1:3,5-5,6G VR, AF-S DX Zoom-Nikkor-ED 18-55 mm 1:3,5-5,6G und AF-S DX-Zoom-Nikkor-ED 18-55 mm 1:3,5-5,6GII drehen sich während des Autofokus.

Entfernungsinformationen

NIKKOR-Objektive vom Typ D und G übermitteln die Information über die Entfernung zum Motiv an die AF-Nikon- Kameragehäuse. Dies wiederum ermöglicht den Einsatz erweiterter Funktionen wie z.B. die 3D-Matrixmessung und 3D- Multisensor-Aufhellblitz.

  • Hinweis: NIKKOR-Objektive vom Typ D und G übermitteln an die folgenden Kameras Entfernungsinformationen: Blendenautomatik; F6, F5, F100, F90X, F80, F75, F70, F65, F60, F55, F50, PRONEA S, PRONEA 600i, D2-Serie, D1-Serie, D100 und D70s/D70.
    Blitzbelichtungssteuerung; F6, F5, F100, F90X, F80, F75, F70, D2-Serie, D1-Serie, D100 und D70s/D70.

NIKKOR-Objektiv vom Typ G

G-NIKKORE haben keinen Blendenring. Die Blendeneinstellung erfolgt am Kameragehäuse.

AF DC-NIKKOR-Objektive – einzigartige NIKKOR-Objektive für einzigartige Porträts

AF DC-NIKKOR-Objektive nutzen die exklusive Defocus-image Control-Technologie von Nikon. Mithilfe dieser Technologie können Fotografen das Mass sphärischer Aberrationen im Vordergrund oder Hintergrund durch drehen des DC-Rings am Objektiv steuern. Dadurch entsteht eine abgerundete Unschärfe, die ideal für Porträtaufnahmen geeignet ist. Kein anderes Objektiv auf der ganzen Welt ist mit dieser speziellen Technik ausgestattet.

Elektromagnetischer Blendenmechanismus

Ein elektromagnetischer Blendenmechanismus im Objektivtubus erlaubt eine hochpräzise Steuerung der elektronischen Blende oder der Blendenlamellen bei Serienaufnahmen mit Belichtungsautomatik. Konventionelle Objektive des Typs D/G steuern die Blendenlamellen über mechanische Gestänge.

Fluoritlinse

Fluorit ist ein monokristallines optisches Material, das über einen hohen Transmissionsgrad sowohl im infraroten als auch ultravioletten Bereich des Lichtspektrums verfügt. Mit seinen hervorragenden anomalen Dispersionseigenschaften sorgt Fluorit dafür, dass das sekundäre Spektrum und die Farbfehler innerhalb des sichtbaren Lichtspektrums effektiv kompensiert werden, was bei längeren Brennweiten schwieriger ist. Es ist auch erheblich leichter als optisches Glas, was die Konstruktion leistungsstarker Objektive bei verhältnismässig geringem Gewicht ermöglicht.

PF - Phasen-Fresnel-Linsen

Das AF-S NIKKOR 300 mm 1:4 E PF ED ist das erste Nikon-Objektiv, bei dem eine Phasen-Fresnel-Linse in einer D-SLR Kamera zum Einsatz kommt. Beugungslinsen nach dem Phasen-Fresnel-Prinzip weisen eine Reihe eingravierter konzentrischer Kreise auf. Jeder dieser Kreise fokussiert ein anderes Lichtspektrum und eine andere Lichtrichtung. Die Ergebnisse sind deutlich leichtere und kompaktere Objektive mit herausragender optischer Leistung. Dazu kommt der Schutz vor Geisterbildern und Farbfehlern.

Dank dem Phasen Fresnell-Modul können Objektiv massiv verkürzt gebaut werden.

Diesen Beitrag teilen: