Mit Digitalkameras ohne OLPF werden hochfrequente Bildinformationen aufgezeichnet, wodurch die Bildschärfe erhöht wird. Dabei ist es möglich, dass je nach Motiv und Aufnahmesituation leichte Moiré-Effekte und falsche Farben auftreten. Moderne Kameras besitzen aber meist eine sehr hohe Auflösung und damit über eine höhere Pixelanzahl, bei geringerem Pixelabstand. Dadurch treten Moiré-Effekte und falsche Farben weniger häufig auf. Bei hochauflösenden Digitalkameras ist es daher möglich, auf den OLPF zu verzichten, um von einer höheren Bildschärfe zu profitieren.
Nikon hat beispielsweise mit der D800/E zwei Modelle auf den Mark gebracht. Während die D800 einen Tiefpassfilter besass, wurde bei der D800E darauf verzichtet. Ohne Tiefpassfilter lassen sich feine Details besser erkennen, manche Strukturen werden aber durch den Moiré-Effekt beeinflusst.
Bei den aktuellen hochauflösenden Kameras von Nikon wird meist ganz auf den OLPF verzichtet. Durch den geringen Pixelabstand tritt Moiré deutlich weniger auf als bei älteren Kameragenerationen.
Um den Moiré-Effekt in der digitalen Welt zu vermeiden, gilt im Idealfall, dass die feinste Auflösung der Kamera im günstigsten Fall mindestens doppelt so hoch sein muss, wie die feinste Linie, die man abbilden möchte.