Eine Kameraperspektive weit unterhalb der normalen Augenhöhe wird als Untersicht oder oft auch als Froschperspektive bezeichnet.
Eine Kameraperspektive weit unterhalb der normalen Augenhöhe wird als Untersicht oder oft auch als Froschperspektive bezeichnet.
Durch die etwas ungewohnte Untersicht können verschiedene Effekte bei der Bildgestaltung erzielt werden.
Normale Objekte im Vordergrund wirken dadurch viel grösser oder schon fast mächtig. Wenn Du dabei noch ein weitwinkliges Objektiv einsetzt, kann das für den Betrachter recht ungewohnt aussehen.
Beim Beispielbild siehst Du, dass das Verhältnis des ca. 1 m hohen Schilfes im Vordergrund zur riesigen Birke im Hintergrund fast gleich ist. Der Schilf wirkt riesig und leitet das Auge zu dem Wolkenspiel am Himmel.
Perspektiven aus der Untersicht werden oft auch bei Bildern von Managern oder „wichtigen“ Persönlichkeiten angewendet. Sie wirken dadurch grösser oder je nach Hintergrund teilweise fast bedrohlich. Umgekehrt kann die ehrliche Freude eines Kindes, mit seinem in die Höhe gestreckten Geschenk, in der Bildaussage positiv verstärkt werden.
Bei „normalen“ Portraits ist eine extreme Untersicht eher zu vermeiden, um Proportionen der abgebildeten Personen nicht zu verzerren. Je nach Brennweite wirken solche Bilder schon fast wie Karikaturen.
Weiter ist zu beachten, dass es bei Architekturaufnahmen zu stürzenden Linien kommen kann. Natürlich können diese auch gezielt bildgestalterisch eingesetzt werden.
Motive für Aufnahmen aus der Untersicht gibt es viele, Du musst sie nur suchen und den besten Winkel dazu finden. Mit den heute schwenkbaren Displays kannst Du Aufnahmen aus der Froschperspektive ganz einfach bewerkstelligen.
Bei Aufnahmen mit dem Smartphone drehst Du es einfach so, dass sich die Kamera am unteren Rand befindet und schon wirkt die Perspektive nochmals anders.
Eine kleine Hürde kann die Belichtungsmessung sein. Je nach Motiv kann der helle Himmel falsche Werte ergeben. Dem kannst Du mit einer Plus-Korrektur, Aufhellblitzen oder einer gezielten Messung auf das Hauptmotiv entgegenwirken.