Bei den meisten Anwendungen fotografieren wir mit dem Belichtungsmesser der Kamera. Er erfasst die Menge an Licht, die durch das Objektiv hindurch in der Kamera eintrifft. Diese Messart wird deshalb auch als TTL-Messung (through the lens) bezeichnet.
Genau genommen erfassen wir also nicht die Intensität der Lichtquelle, sondern nur den Anteil des Lichtes, der von unserem Motiv (Objekt) reflektiert wird. Man spricht deshalb in Fachkreisen von Objektmessung.
Mittleres Grau - die Referenz
Die meisten Fotomotive bestehen aus unterschiedlich hellen Bildbereichen. Von tiefem Schwarz bis zu hellem Weiss sind verschiedene Oberflächen in einem Bild vertreten, die das Licht unterschiedlich reflektieren. Der Mittelwert aus der hellsten und dunkelsten Bildstelle ist üblicherweise ein mittlerer Grauwert.
Da die Motivhelligkeit eine Rolle spielt, wurden die Belichtungsmesser auf diesen Mittelwert mit rund 18% (exakt 17.68) Lichtreflektion geeicht. Klassische Belichtungsmesser erkennen übrigens nur Helligkeiten und keine Farben. Moderne Kameras verfügen über Farbsensoren. Mehr dazu später.
Der Belichtungsmesser erwartet also einen mittleren Helligkeitswert, um eine korrekte Blenden-/Verschlusszeitkombination vorzuschlagen. Bei extrem dunklen oder hellen Motiven ist mit einer Fehlbelichtung zu rechnen.
Motivkontrast
Während das menschliche Auge dunkle und helle Bildbereiche gleichzeitig erfassen kann und somit ein Blick aus dem Fenster kein sonderlich grosses Problem darstellt, kann eine Kamera nur eine begrenzte Menge von Helligkeitsstufen in einem Bild aufnehmen. Übersteigt die Differenz der hellsten zur dunkelsten Zone einen gewissen Wert, werden diese Bildbereiche über- oder unterbelichtet. Eine Messung auf die wichtigen Bereiche eines Motives ist also sinnvoll.